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Märchenhaftes Kulturprojekt auf der Wewelsburg – Ein Rückblick (Teil 1)

Gut gelaunt in der Märchenwelt (Quelle: djoNRW)
Gut gelaunt in der Märchenwelt (Quelle: djoNRW)

Vom 5. bis 8. Mai fand auf der Wewelsburg, das 6. Kulturprojekt der djoNRW statt. Das diesjährige Motto „Fantasie@the Burg – Märchen, Sagen und Zaubereien aus aller Welt“ ließ die rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für vier Tage in eine märchenhafte Welt abtauchen. Höhepunkte waren die abwechslungsreichen Workshops, die gemeinsam gestalteten Abende und ein Stationslauf zum Thema Märchen und Sagen. Natürlich fehlten auch nicht die für einige djo-Gruppen typischen Trachten und ihre gemeinsamen Tänze.

Der Landesverband NRW der djo-Deutsche Jugend in Europa hatte für sein 6. Kulturprojekt ein märchenhaftes Programm vorbereitet. Das Ziel, dass für alle der rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer was geboten werden sollte, erfüllte sich. Die Aktion Mensch, die schon in der Vergangenheit größere Projekte der djoNRW öfter finanziell unterstützt hatte, bezuschusste auch in diesem Jahr das Kulturprojekt.

Das Kulturprojekt ist generationsübergreifend

Der Projektleiter Herbert Schnalle begrüßte die 170 angereisten djo‘ler (Quelle: djoNRW)
Der Projektleiter Herbert Schnalle begrüßte die 170 angereisten djo‘ler (Quelle: djoNRW)

Pünktlich um 14.45 Uhr startete am Donnerstag, den 5. Mai, auf der Wewelsburg das 6. Kulturprojekt der djoNRW. Herbert Schnalle, Projektleiter der Veranstaltung begrüßte die rund 170 angereisten Gäste und wünschte allen „Viel Spaß, viele neue Erfahrungen, gute Gespräche, nette Atmosphäre und einen wunderschönen Aufenthalt“. Zugleich weckte er eine große Portion Neugierde: „Wir haben viele Workshops vorbereitet, die teils von Mitgliedern der djo angeboten werden und teils von externen Referenten. Freut euch auf die Abendveranstaltungen, hier erwarten euch jede Menge Überraschungen.“ Alle Angebote während der vier Tage waren generationsübergreifend. „Es sind nicht nur Kinder und Jugendliche hier, sondern auch Erwachsene. Wir haben versucht das Kulturprojekt so zu gestalten, dass alle an allen Angeboten teilnehmen können.“

Lust auf Theater oder darf es eine Märchenreise sein?

Abdunkeln, damit es für das Schattentheater auch richtig dunkel ist (Quelle: djoNRW)
Abdunkeln, damit es für das Schattentheater auch richtig dunkel ist (Quelle: djoNRW)

Das bunte und vielfältige Programm zeigte sich in den insgesamt neun Workshops, die an den ersten beiden Tagen angeboten wurden. Für die vielen djo‘ler bedeutete dies zugleich die Qual der Wahl. Wie wäre es etwa mit Schattentheater? Unter der Anleitung von Wanja Kilber, einem professionellen Theaterspieler mit eigener Bühne, konnte jeder sein Talent in dieser besonderen Form des Theaters entdecken oder perfektionieren.
Ihr schauspielerisches Können durften die Teilnehmer des Theaterworkshops ausprobieren, den das Kinder-Musik Theater „Der Spaß“ – eine djoNRW Gruppe aus Köln – anbot. „Der Spaß“ probte ein Theaterstück eines russischen Märchens. Erwachsene und Kinder konnten hier gleichermaßen mitmachen. Seit vielen Jahren begeistern die Spaß-Kinder aus Köln das Publikum und sind auch auf internationalen Wettbewerben erfolgreich. Auf der Wewelsburg hatte nun jeder selbst die Möglichkeit in die Theaterwelt reinzuschnuppern und Teil der großen „Spaß-Familie“ zu sein.

Märchen zuhören…was entspannt mehr…(Quelle: djoNRW)
Märchen zuhören…was entspannt mehr…(Quelle: djoNRW)

Entspannter ging es im Workshop Märchenreise mit Harfenmusik zu. Die professionelle Märchenerzählerin Simone Warken nahm ihre jüngeren und älteren Zuhörer auf eine wunderbare Reise in die Märchenwelt mit. Sie erzählte ein Märchen aus dem Kaukasus von drei Brüdern. In bequemer Atmosphäre und bei den Klängen der keltischen Harfe kamen die Teilnehmer ins Träumen und konnten sich so richtig entspannen. Etwas aktiver ging es in Susannes anderem Workshop zu. „Rhythmus, Sprache und Fantasie“ lautete der Titel. „Wir werden mit Sprache und Body Percussion experimentieren, hier kann man sich ausprobieren“, gab die Referentin bei der Vorstellung ihres Workshops einen kleinen Einblick.

Musik verzaubert: Game of Thrones und Harry Potter auf der Wewelsburg

Märchenhafte Musik brachte Monika Bannenberg in die Wewelsburg (Quelle: djoNRW)
Märchenhafte Musik brachte Monika Bannenberg in die Wewelsburg (Quelle: djoNRW)

Wer sein musikalisches Talent fördern wollte, war in den Workshops von Thomas Krelle und Monika Bannenberg richtig. Thomas vom Folklorekreis Eurode lud zum märchenhaften Singen ein. Er hatte zur musikalischen Begleitung einen Zauberer, Stefan, mitgebracht.
Bei Monika Bannenberg von der Klingenden Windrose konnten die Teilnehmer märchenhaft Musizieren. Einige hatten die eigenen Instrumente mitgebracht, aber keiner musste zuschauen. Monika hatte noch viele Instrumente dabei, etwa eine große Auswahl an Flöten: „Es gibt einfachere Modelle, mit denen sich die jüngeren und unerfahreneren Spieler ausprobieren können. Die Bassflöte hingegen ist etwas für geübtere Spieler“, erklärte die leidenschaftliche Musikerin. Die Auswahl ihrer Stücke weckte bei vielen Neugier auf den Workshop. „Wir werden heute ganz verschiedene Stücke und nicht nur die üblichen Klassiker spielen: Neben traditioneller Märchenmusik wie Hänsel und Gretel biete ich noch Game of Thrones oder Harry Potter an. Und so klangen bekannte Melodien von Märchenliedern oder aus der Film- und Fantasy-Welt durch die Gänge der Wewelsburg.

„Mord im Märchenwald“ – Wer hat Schneewittchen auf dem Gewissen

16 Märchenfiguren mussten den Mord an Schneewittchen aufklären (Quelle: djoNRW)
16 Märchenfiguren mussten den Mord an Schneewittchen aufklären (Quelle: djoNRW)

Auf kriminalistische Spuren begaben sich 16 Teilnehmer beim Krimispiel „Mord im Märchenwald“, das Andrea Schiller und Georg Chatzigeorgiou vom Folklorekreis Gütersloh leiteten. „Schneewittchen wacht nicht mehr auf, sie ist definitiv tot. Irgendjemand aus der Märchenwelt hat Schneewittchen ermordet und diesen Täter oder diese Täterin möchten wir finden“, erklärte Georg Chatzigeorgiou alias König Drosselbart zu Beginn. Alle Teilnehmer des Krimispiels schlüpften in die Rollen verschiedener Märchenfiguren (z.B. Rapunzel, Schneewittchen, Frau Holle, Rumpelstilzchen u.a.m.). Sie sollten mit ihren jeweiligen Informationen zur Aufklärung des Verbrechens beitragen. War es wirklich die böse Hexe, die Schneewittchen mit dem Apfel vergiftete – oder etwa jemand anderes? Vielleicht Frau Holle, die selbst einen Apfelbaum hat? Aber wer kann das so einer gütigen alten Frau zutrauen? Oder haben die Zwerge etwas mit Schneewittchens Tod zu tun? Schließlich verbrachten sie viel Zeit miteinander? Gibt es hier ein Geheimnis oder liegt hier der Schlüssel zum Rätsel?
Georg Chatzigeorgiou hatte das Stück selbst geschrieben und bei Geburtstagen wurde es schon erfolgreich geprobt. Wichtig sei, dass alle Positionen der Märchencharaktere besetzt sind. Aber das war diesmal keine Herausforderung. Schnell fanden sich genug djo‘ler in dem Workshop ein.

Basteln und Bauen: Von Sockenpuppen und Knusperhäuschen

Auch eine Sockenpuppe kann eine Prinzessin sein (Quelle: djoNRW)
Auch eine Sockenpuppe kann eine Prinzessin sein (Quelle: djoNRW)

In einem anderen Raum der weitverzweigten Wewelsburg gab es einen kreativen Bastelworkshop. Hier konnten die Teilnehmer unter Anleitung von Tatjana Weber, der stellvertretenden Landesvorsitzenden der djoNRW, Sockenpuppen basteln. Gleichzeitig bot Heike Angermann vom Regionalverband Detmold-Münster den Bau von Knusperhäuschen an. Aus Keksen und verschiedenen leckeren bunten Zutaten konnten die großen und kleinen Architekten ihr individuelles Haus bauen.
Heike Angermann hatte die Idee des Knusperhäuschen-Workshops während der Planungsphase des Kulturprojektes. Gemeinsam hatte sie sich mit ein paar Freundinnen auf das Angebot vorbereitet. „Zunächst, ohne Erfahrung, hatten wir uns etwas ungeschickt angestellt. Doch mit Infos und Tipps aus dem Internet und etwas Übung hatten wir den Dreh schnell raus. Nun war es gar nicht mehr so schwer und es hat enormen Spaß gemacht. Da war klar, das können auch unsere jüngeren Teilnehmer!“

Christian, Valerie und Laura mit ihrem Knusper-Bungalow (Quelle: djoNRW)
Christian, Valerie und Laura mit ihrem Knusper-Bungalow (Quelle: djoNRW)

Mit welcher Kreativität die jungen Bauherren ihre Häuser errichteten, bewiesen etwa Valerie (13), Laura (14) und Christian (14) von der djo-Gruppe „Der Spaß“ aus Köln. „Eigentlich sollte unser Haus ein spitzes Dach bekommen, aber irgendwie hat das nicht gehalten“, erklärt Christian. Also baute man kurzentschlossen einen schönen Bungalow. Und dieser Knusper-Bungalow konnte sich sehen lassen.
Der Workshop hatte großen Zuspruch und für die zweite Runde am Donnerstag wurden die Kekse knapp. „Gut, dass morgen die Geschäfte wieder aufhaben, dann gibt es neues Baumaterial“, erklärte Heike mit einem Lächeln.

Was erlebten die Teilnehmer noch beim 6. Kulturprojekt der djoNRW auf der Wewelsburg? Fortsetzung folgt!

Autor: Dr. Christian Kahl