Für viele aus der Gruppe war es ihr erster Besuch auf einem Weihnachtsmarkt. Aber auch manche andere Besucher und Budenbesitzer erlebten mit den jungen Gästen Ungewöhnliches. Das Projekt „Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten“ hatte es möglich gemacht, dass sich rund 50 Jugendliche am 2. Advent in Dortmund trafen, um gemeinsam über den Weihnachtsmarkt zu bummeln oder zu tanzen.
Am 4. Dezember geht’s auf den Weihnachtsmarkt nach Dortmund. Das sagten sich die B’shayno-Jugendlichen aus Paderborn und aus Gütersloh. Die Ruhrmetropole hat laut Veranstalter einen der „größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands“. Davon wollten sich die Jugendlichen mit assyrischem Migrationshintergrund und die jungen Geflüchteten selbst überzeugen. Natürlich lockte sie vor allem der größte Weihnachtsbaum der Welt, der auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt steht.
Getrennt fahren, gemeinsam erleben
Mit dem Zug reisten die jungen Frauen und Männer aus Gütersloh und Paderborn nach Dortmund. In Hamm trafen sie sich und fuhren das letzte Stück gemeinsam. Die Organisation des Ausflugs hatten die Jugendlichen selbst übernommen. Maria Aras aus Paderborn und Tanja Ergün aus Gütersloh hatten die Hauptorganisation in die Hand genommen.
Die Stimmung war von Beginn an prächtig. Schon auf der Zugfahrt wurde viel gelacht und gesungen. Tanja Ergün: „Was mich wieder besonders begeistert hat, war, dass das Alter keine Rolle spielte. Wie eine Familie verbrachten Jugendliche und junge Erwachsene den Tag zusammen.“ Bei Allen war die Vorfreude auf den Dortmunder Weihnachtsmarkt mit seinen 300 Ständen und dem größten Weihnachtsbaum der Welt riesig.
Zum Dank ein Tanz
Bevor die Jugendlichen allerdings den Weihnachtsmarkt erkundeten, führte sie ihr Weg zunächst an einen Getränkestand, um sich mit etwas Heißem aufzuwärmen. Bei dieser großen Schar an jungen Kundinnen und Kunden staunte der Besitzer nicht schlecht und gab direkt einen Rabatt. Die jungen Gäste bedankten sich spontan auf ihre eigene Weise: mit Gesängen und Tänzen. Viele Besucher freuten sich über die spontane Einlage und verlangten eine Zugabe, die natürlich prompt folgte.
Gut gelaunt setzten die Jugendlichen ihren Bummel über den Weihnachtsmarkt fort. Das Ziel war der Riesen-Weihnachtsbaum. 1.700 Rotfichten, 1.000 Lämpchen und 48.000 LED-Glühlampen, dazu rote und goldene Kugeln bilden den imposanten 45 Meter hohen Christbaum.
Es war magic
Der Besuch erfüllte bei den Jugendlichen, von denen viele erstmals au dem Dortmunder Weihnachtsmarkt waren, alle Erwartungen. Das kulinarische Angebot – Lebkuchen, frischen Crêpes oder gebrannte Mandeln – verströmte Weihnachtsduft. Gemeinsam mit den vielen bunten Lichtern, geschmückten Buden und weihnachtlicher Musik kam bei allen Adventsstimmung auf. „Gemeinsam den zweiten Advent und damit einen Teil von Weihnachten zu verbringen, einen solchen Ausflug machen zu können und dem Glauben so nah zu sein, war wirklich wunderschön“, sagte Tanja und fasste den Tag in drei Worten zusammen: „Es war magic.“
Autor: Dr. Christian Kahl
Aktuelle Ereignisse trüben die Freude!
Als die Jugendlichen vor gut zwei Wochen den Dortmunder Weihnachtsmarkt besuchten, war die Stimmung fröhlich und ungetrübt. Seit gestern Abend, wird es dieses Gefühl bei einem Besuch eines Weihnachtsmarktes in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Ein Lastwagen ist am 19. Dezember in einen Berliner Weihnachtsmarkt gerast. Die Polizei spricht von zwölf Toten und 48 zum Teil schwer verletzten Menschen. Es war ein Anschlag, doch die Hintergründe sind noch unklar. An Spekulationen möchte sich der Landesverband NRW der djo-Deutsche Jugend in Europa nicht beteiligen. In diesen Stunden denken wir an die getöteten und verletzten Menschen. Die gesamte djoNRW trauert mit den Angehörigen.