Auf in den Movie Park Germany bei Bottrop hieß es für über 70 Jugendliche und junge Erwachsene am vergangenen Wochenende. Im Rahmen des Projekts „Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten“ bot der AJM NRW den Besuch des Movie Parks Germany an. Der Freizeitpark in Bottrop zählt zu den zehn größten in Europa. Hier erwarteten die Gäste Action, Spaß und großes Staunen. Rund die Hälfte der Jugendlichen waren Geflüchtete, die zum Teil erstmalig eine so große Freizeitanlage besuchten. Während des Tages war der Funfaktor enorm groß und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe wurde immer stärker.
Der Movie Park Germany bei Bottrop ist einerseits durch seine Studios, in denen zahlreiche Filme und Fernsehserien gedreht werden, bekannt. Doch größter Beliebtheit erfreut er sich andererseits wegen seiner adrenalinfördernden Attraktionen. Davon konnten sich am Samstag, den 17. September 2016, 72 Jugendliche und junge Erwachsene ab zwölf Jahren überzeugen. Rund die Hälfte waren Geflüchtete, alle leben derzeit in Ostwestfalen-Lippe.
„Der Aufwand lohnt sich“
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung des AJM NRW (Assyrischer Jugendverband Mitteleuropa e.V.), einer Landesgruppe der djoNRW gefolgt. Der Ausflug in den Movie Park Germany fand im Rahmen des Projekts „Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten“ statt. Jugendliche, die in Deutschland geboren wurden, und junge Geflüchtete erlebten in Bottrop gemeinsam einen unvergesslichen Tag.
Die Neugierde und Vorfreude der jungen Gäste kannte keine Unterschiede und war gleichermaßen hoch. „Die Erwartungshaltung der Jugendlichen war groß, das spürte man schon auf der eineinhalbstündigen Busfahrt nach Bottrop“, erklärte Tanja Ergün, die gemeinsam mit Nora Liebetreu den Tag organisiert hatte. Im Vorfeld ging es vor allem um organisatorische Dinge, wie Teilnehmerlisten und die Erlaubnisformulare der Erziehungsberechtigten. „Das war natürlich teils auch anstrengend, aber es hatte sich spätestens ausgezahlt, als wir im Movie Park ankamen“, gibt Tanja einen Einblick in die Vorbereitung und fügt hinzu: „Der Aufwand lohnt sich, wenn man so viele glückliche Gesichter sieht.“
Nichts für schwache Nerven
Im Freizeitpark angekommen, machten sich die Jugendlichen in kleinen Teams auf die Erkundung. „Wohin gehen wir zuerst?“, hörte man häufig in den Gruppen, die aus sechs bis vierzehn Personen bestanden. Also kurze Orientierung – was gibt es wo und los ging’s.
Die Favoriten waren bei den Jugendlichen eindeutig „The High Fall“ und „Walking Dead Breakout“. Beides nichts für schwache Nerven. In dem Freifallturm „The High Fall“ wurden die Gäste zunächst in einer Gondel sitzend auf 60 Meter „geschraubt“. Kurz bevor es im freien Fall nach unten ging, neigten sich die Sitze nach vorne, was den Gästen den zusätzlichen Kick gab. Wem das nicht reichte, konnte sich im Gruselhaus „Walking Dead Breakout“ bei einem Zombietreffen den ultimativen Horror abholen. Bei fast allen Jugendlichen war die Neugierde auf die beiden Attraktionen größer als die Angst. „Respekt! Die meisten haben sich auf den Tower getraut. Und im Gruselhaus haben sich nicht nur die Mädchen erschrocken, es waren mehr die Jungs“, ergänzt Tanja schmunzelnd.
Ein Großteil der Teilnehmenden traf sich mittags zum Essen. Bei Burgern, Pommes und Cola tauschten sie ihre Erlebnisse aus und gaben sich Tipps, wo man unbedingt drauf müsse.
Ziel erreicht
Auch wer nicht zu den Gruselfans oder den Schwindelfreien gehörte, hatte viel Spaß. Der Movie Park bot so viel Abwechslung, dass alle auf ihre Kosten kamen. „Ich fand es total gut. Wiederholungsbedarf! Ich fand den tower am coolsten und bin von der ganzen Atmosphäre beindruckt“, sagte Filba, eine junge Teilnehmerin aus Gütersloh. Damit sprach sie sicher vielen anderen Teilnehmenden aus der Seele. Die geflüchteten und die nicht-geflüchteten Jugendlichen, wobei es hier für viele der erste Besuch in einem solchen Freizeitpark war, hatten gemeinsam Spaß. Sie lachten zusammen, forderten sich heraus und konnten sich gegenseitig beweisen, wie mutig sie sind.
Das djoNRW-Projekt „Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten“ hat einerseits das Ziel nicht nur Aktivitäten für Geflüchtete anzubieten, sondern sie andererseits gut und nachhaltig in bereits bestehende Angebote zu integrieren und an ihnen teilhaben zu lassen. Bei dem Besuch des Movie Parks war der Unterschied zwischen geflüchteten und den anderen in Deutschland geborenen Jugendlichen nicht spürbar.
Auch Tanja Ergüns Resümee bestätigt den Erfolg des Ausflugs nach Bottrop: „Den Jugendlichen hat es Spaß gemacht, das konnte man sehen und die gute Stimmung war auch auf der Rückfahrt noch zu spüren. Sie alle sind sehr dankbar für diesen Ausflug“. Ein junger Teilnehmer nannte den Tag „unvergesslich“ und freute sich, dass er so neue Freunde gefunden habe.
Autor: Dr. Christian Kahl
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