Vom 8.-10. April fand in Berlin der 61. Bundesjugendtag der djo-Deutsche Jugend in Europa statt. Gleichzeitig feierte der deutschlandweit aktive Jugendverband sein 65-jähriges Jubiläum. Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter des Assyrischen Jugend-verbands Mitteleuropa (AJM). Der AJM ist eine Gruppe des Landesverbandes NRW der djo-Deutsche Jugend in Europa. AJM-Vorstandsmitglied Maya Yoken war vor Ort in Berlin und kann von einem spannenden Wochenende berichten.
Als Mitgliedsgruppe der djo waren wir vom AJM beim 61. Bundesjugendtag natürlich mit dabei. Wir haben nicht nur den AJM bei der Tagung vertreten, sondern in der Debatte mit anderen djo`lern und Politikern Ideen eingebracht und Missstände in der Flüchtlings- und Migrantenselbsthilfearbeit angesprochen. Höhepunkte des Bundesjugendtages stellten zum einen die Podiumsdiskussion dar, bei der sich auch AJM Delegierte mit Politikern austauschten und zum anderen die Formulierung eines Thesenpapieres, welches der Öffentlichkeit demnächst vorgestellt wird.
„Berliner Thesen“ zeigen was wichtig ist
Nach der Anreise und Kennenlernphase am Freitag ging es am folgenden Tag an die inhaltliche Arbeit. Hetav Tek, die Bundesvorsitzende der djo-Deutsche Jugend in Europa, eröffnete offiziell den Bundesjugendtag. Es folgte die Feststellung der Beschlussfähigkeit und thematische Schwerpunkte wurden besprochen. Der Vorstand stellte seinen Bericht der vergangenen Arbeit vor und auch die Kassenprüfung und Entlastung des Bundesvorstandes wurde vorgenommen.
Herzstück des ersten Tagungsteiles waren die formulierten „Berliner Thesen“, welche als Thesenpapier grundlegende Einstellungen und Forderungen bzw. diskussionswürdige Themen in den Fokus rücken sollen. In dem zweiten Teil der Sitzung wurden dann nach dem sogenannten „Open Space“ Verfahren mehrere kleine Diskussionsforen zu Themen wie „Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen“, „Auseinandersetzung mit Rassismus“, „Strukturelle Herausforderungen in der Verbandsentwicklung“ und „Identität und Verbindendes im Verband“ eröffnet. Alle Teilnehmer konnten sich selbst einer oder mehrerer Gesprächsrunden anschließen und mitdiskutieren. Bei einem abschließenden Abendessen bereitete man sich dann auf den nächsten Tag vor.
„Fishbowl Diskussion“ – Mitreden, nicht nur zuhören
Am Sonntag besuchten wir den Festakt zum 65-jährigen Bestehen der djo-Deutsche Jugend in Europa. Nach einem musikalischen Empfang wurden begrüßende Worte seitens der djo in Person der Bundesvorsitzenden Hetav Tek gesprochen. Diesen schloss sich Hartmut Koschyk (CDU/CSU), Bundesbeauftragter für Spätaussiedlerfragen und nationale Minderheiten, als geladener Gast an. Aber nicht nur der Verband selbst stand im Mittelpunkt des Events, sondern auch die engagierten und ehrenamtlichen djo’ler und hierbei insbesondere die junge Generation. So wurden vier Mitgliedsgruppen der djo geehrt, welche sich mit einem Projekt in den Bereichen Jugendkulturarbeit, Integrationsarbeit, Engagement für junge Geflüchtete und internationale Jugendarbeit besonders hervorgetan haben. Das Kernelement dieses Festaktes bestand aus einer „Fishbowl Diskussion“ bei der nicht nur vier geladene Gäste als Experten und Vertreter ihrer Fachbereiche teilnahmen, sondern insbesondere den anwesenden Gästen die Möglichkeit geboten wurde, sich aktiv in die Diskussion einzubringen. Unter dem Thema „jung.zugewandert.engagiert – Welche Rahmenbedingungen brauchen wir?“ besprachen Hartmut Koschyk (CDU/CSU), die SPD-Abgeordnete Dr. Dorothee Schlegel, Lisi Maier, die Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings und Thomas Thomer vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aktuelle Themen. Im Rahmen dieses Meinungsaustausches konnten wir persönlich Fragen an die anwesenden Experten stellen und ihre Meinung kennen lernen. Was genau tut die Bundesregierung in der Flüchtlingsfrage, wie sehen strukturelle Förderungen aus, wie gedenkt der Staat den Migrantenjugendselbstorganisationen (MJSO) zu helfen und welchen Stellenwert haben MJSO in der deutschen Gesellschaft und Politik? Dies sind unter anderem Fragen, welche durch unsere AJM Delegierten in der Podiumsrunde angesprochen wurden.
Alles in allem war es ein sehr produktives Wochenende, bei dem sich der AJM aktiv in die Entscheidungsprozesse und Diskussionen einbringen konnte und klare Positionen bezogen hat. Wir wünschen der djo-Deutsche Jugend in Europa alles Gute zu ihrem 65-jährigen Bestehen. Wir freuen uns ein Mitglied dieses Verbandes sein zu dürfen und die Jugendarbeit aktiv mitgestalten zu können.
Mehr über den Assyrischen Jugendverband Mitteleuropa (AJM) gibt es hier.
Autor: Maya Yoken